Oracol PM

 

Murgese 15.04.2018

Züchter: Matteo Pizzarelli

 

Seit Anfang März 2021 begleitet mich nun diese wunderbare Seele und ich freu mich Riesig auf unseren gemeinsam Weg.

 

Werde seine Ausbildung als Tagebuch festhalten. 

 

 

 


Oktober 2024

Kurs bei Anja Hass in Müllheim

Ich bin so stolz auf Oracol, wie er das gemeistert hatte.

Er wurde kurzfristig mit dem Selbstfahrer transportiert weil es mit dem Hänger noch nicht zu 100% sicher war.

Am Samstag ist er aus seinem Stall in den Selbstfahrer eingestiegen, musste am Kursort noch 15min im Transporter warten. Ist dann ausgestiegen und mit mir in die Halle runter gelaufen. Es wurde alles genau angeschaut und er hat sich kurz im Sand den Stress abgewältzt. 

Mein Plan war eigentlich nur, mit ihm in die Halle zu kommen und da zu stehen um alles anzuschauen. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu denken, mit ihm zu arbeiten.

Das Oracol aber so cool ist und wir sofort in die Arbeit starten konnten, mit dem hätte ich nie gerechnet. Draussen sind Traktoren mit Anhänger gefahren, Menschen sind mit Kinderwagen vorbei spaziert und Kinder hatten Lärm gemacht.

Tja, er hat mich eines besseren belehrt und mir gezeigt, dass die letzten drei Jahre Training mit Umweltreizen klar zu kommen doch gefruchtet haben.

Der Sonntag durfte Oracol den ganzen Tag am Kursort verbringen. Er hat schnell mit seinem Boxennachbar Freundschaft geschlossen und war auch bei den zwei Unterrichtseinheiten voll dabei und hat super mit gemacht. Wir haben einiges an Aufgaben mitgenommen um sie zu Hause zu verfeinern.


September 2024

hat länger gedauert als gedacht, aber dafür hängt nun unser passender Hänger am Auto. Ich wollte viel Platz für das Pferd und einen Frontausstieg. Nun steht ein Böckmann Portax K bereit für unsere Ausflüge.

Das Training mit Oracol brauchte länger als gedacht und ging nur in Minischritten voran. Dafür sitzt nun alles und er läuft zügig rein und frisst sein Müesli.

Leider hat es bis zum Kurs noch nicht geklappt selber zu fahren, aber das Training geht weiter.

 

 


Mai 2024

Oracol und ich gehen in den Urlaub. Das erste Mal länger weg von seinem Stall. Unser Taxi kennt er und daher ist er auch wie ein Profi eingestiegen. Die Fahrt über stand er ruhig und hat sein Heu gefressen. Kurzer Zwischenstopp am Zoll um die ganzen Papiere zu stempeln und schon ging es weiter.

Unser Ziel ist der Tannenhof auf welchem wir eine wunderschöne Arbeitswoche geniessen durften.

Er hat seine Miturlauber sofort begrüsst und sie als seine neue Herde angenommen. Mit seinem Nachbarn zusammen hat er ein Tränkespiel abgehalten und die Boxen geflutet. 

Oracol war nach dem Reisetag bei der Arbeit noch ein wenig steif und die Anspannung musste mit bocken raus. Lief dann aber immer besser und entspannter. Die erste Einheit noch an der Longe falls er mehr Platz brauchte, konnte ich dann schnell zu Zügel und Handarbeit wechseln.

Eigentlich habe ich nur den Helm mitgenommen, weil ich eigentlich nicht damit gerechnet habe, dass er alles so cool mitmacht.

Tja, habe ich wohl falsch gedacht. Also bin ich wie zu Hause auch, mit Helm und Halsring aufgestiegen und ich konnten mit Anja zusammen als Führperson zwei wunderschöne Einheiten im Reiten geniessen.

Der Abreisetag war für Oracol am stressigsten, weil die ersten zwei am Mittag schon abgereist sind und die Anspannung von den Menschen am Morgen schon spürbar gewesen ist.

Unser Taxi hat uns dann pünktlich abgeholt und wir sind beide müde zu Hause angekommen.



Winter 2023/2024

 

Oracol und sein Schnee :-)

Er liebt das Weisse was da vom Himmel fällt. Gern mehr und noch viel mehr. Darin kann man sich so schön wälzen. Da spielt es keine Rolle, ob auf unserem Reitplatz oder beim Spaziergang im Gelände. 

 

Jahresende wahr nicht so toll. Am morgen die Silvester-Kinder die mit Lärm durch die Strassen zogen. Die haben den Pferden recht zugesetzt und sie hatten ordentlich Stress bis am Mittag.

Am Abend hatten sie dafür das Feuerwerk nur aus der Ferne und sie konnten trotzdem ihr Heu fressen ohne grossen Stress.



Impressionen aus unserer Arbeit.

Geraderichten, Seitengänge, in Balance finden, Hufe zeigen zur Nase.



 

 

 

 

Pferde-Joga wenns juckt und zwickt.



Sommer 2023

Wir geniessen das schöne heisse Wetter mit vielen Spaziergängen. Dieses Jahr hat es so gut wie keine Bremsen und es geht fast jeden Tag ein Lüftchen, was die Temperaturen erträglicher machen.

Mittlerweile kann ich in den Stall, Halfter anziehen, Netzdecke drauf legen, Schuhe anziehen und loslaufen. Egal in welche Richtung und welche Runde ich einschlage, Oracol ist eifach dabei.

Das Reiten kommt auch wieder mehr dazu. Am Aufsteigbock stehen und aufsitzen sind kein Thema mehr, das klappt. Auch können wir Rückwärts von der Aufsteige weg und uns abdrehen. Vorwärts ist noch sehr vorsichtig und Schritt für Schritt. Aber auch hier ist es die Routine, die uns dann immer weiter bringt. Wir üben fleissig weiter und bleiben dran, denn es scheint Oracol noch zu gefallen.



April 2023

Alles Gute zum 5 Geburtstag mein Grosser



April 2023

Meine coole Socke...

Zwei Jahre hat es gedauert, bis ich diesen Satz schreiben kann. Zwei Jahre Hochs und sehr viele Tiefs. Vielen Stunden in kleinen Schritten und x Wiederholungen. Oft hatte ich einen flauen Bauch, wenn die Reaktionen sehr heftig waren.

Nun ist Oracol angekommen und bereit die Welt zu erobern. 

Was er mir auch deutlich zeigt, wenn ich den Rückweg einschlage und er stehen bleibt und den Weg hoch schaut, wo es noch weiter gehen würde. :-) Kommunikation ist seine Stärke



Januar 2023

Hochsensibel zu sein hat nicht immer Vorteile. Stürmt es draussen, dann hat Oracol noch immer viel Stress, weil er all die Geräusche nicht einordnen kann. Gerade das Wetter kann man aber leider nicht üben, weil es kommt wie es kommt.

Dafür kann man im Alltag versuchen durch Routine und immer wieder gleiche Abläufe das Pferd mental stärker zu machen um auch schlechtes Wetter besser über sich ergehen zu lassen.

Umso mehr sie sich selber finden und in Balance kommen umso besser können sie mit stressigen Situationen umgehen und kommen schneller zur Ruhe.



Oktober 2022

 

Wenn man sich die Zeit nimmt, welche einem das Pferd vorgibt, kommt einem die Zeit nicht wirklich lang vor, die es am Ende benötigt.

Oracol hat gelernt, dass er mir zeigen darf, wo es ihn gerade zwickt. Er ist gerade mächtig in der Entwicklungsphase und überall melden sich die Faszien im Körper.

Dazu kann er sich gezielt neben mich parken und zeigt mir, wo es gerade zwickt. Ich muss immer schmunzeln, wenn er sich Seitwärts-Rückwärts zu mir begibt und das langsam Schritt für Schritt wenn ich ihn frage, wo beisst es dich den gerade.

Eigentlich möchte ich ihn gerne eher durch Massage an den Stellen lösen, er möchte es aber lieber mit den Fingernägeln als kräbelen. Da mach ich noch den Kompromiss, ich kräbele ihn und er muss dafür das langsame Abstreichen an dem Bereich erdulden. Ja er muss es erdulden, weil es für ihn gut wär, um sich fallen zu lassen und zu Entspannen. Er findet das nicht nötig, weil es wieder eine Unterordnung wär, würde er sich so fallen lassen. Sein Unwille zeigt er dann gern mit schnappen. Jedoch lässt er es mittlerweile immer schöner zu, auch wenn er immer wieder durch Schnappen versucht dem Loslassen zu entkommen. Da ist dann einfach Durchhaltewille gefragt und nicht Strafe. Ich schiebe ihm nur seinen Kopf nach vorne und mache weiter bis er es zulässt.



August/September 2022

Wie die Zeit doch vergeht...

Wenn man Täglich im Stall ist um mit seinen Liebsten die Zeit zu verbringen, sieht man meist eher weniger, wie sie sich verändern. So geht es auch mir und darum war ich selber erstaunt, als ich Bilder von jetzt mit denen vom letzten Jahr verglichen habe. Einfach unglaublich, wie schön Oracol durch die Arbeit wird. So viel entspannter nicht nur in der Muskulatur, sondern auch im Geist und Mental.

Meistens arbeite ich ihn nur im Schritt an der Hand oder Longe, weil seine Knie noch nicht stabil genug sind um länger zu traben. Seine Beine Lässt er mich immer besser führen und wir kommen schöner in die Seitengänge, welche er auch länger ausführen kann. Getrabt wird nur kurz, solange er sich tragen kann und nicht in den Schub fällt.

Wenn ich die Bilder vergleiche, bin ich gleich wieder neu verliebt in meine schwarze Schönheit.

Seine Brust wird breiter, seine Ellbogen ziehen nicht mehr so sehr ein. Der Triceps steht nicht mehr dominant hervor und die Vorhand wirkt entspannter und nicht mehr so hochgezogen. Sein Brustkorb trägt er schöner und wirkt dadurch grösser. Die Halsung kommt schon viel schöner aus dem Rücken und die Rückenlinie sieht auch viel weicher und harmonischer aus. 



April 2022

Happy Birthday Oracol zu deinem 4. Geburtstag



Februar/März 2022

Oracol ist nun schon seit einem Jahr in der Schweiz :-) wie die Zeit doch vergeht.

Leider gefällt mir Oracol nicht so ganz wie er seinen hinteren Bauch hochzieht, sehr Launisch ist und nun auch angefangen hat, von seinem Heu weg zu laufen. Wollte ihn schon anmelden in der Klinik für Gastroskopie. Meine Reitlehrerin gab mir den Tipp mit den Leinsamen. Er bekommt nun versuchshalber dreimal im Tag eingeweichte Haferflocken mit Leinsamen und die tun ihm richtig gut. Er frisst wieder normal, und ist auch Allgemein viel umgänglicher. Auch im Gelände sind Steigungen kein Thema mehr. Er wollte nie so recht eine Anhöhe rauf laufen. Die Kur ziehe ich nun ein zwei Monate so weiter durch.

 

Mein Bauchgefühl meinte, es ist nun an der Zeit, den nächsten Schritt zu machen und mich von Oracol tragen zu lassen. Die Aufsteighilfe ist für ihn ja ein sicherer Ort und er hat keine Mühe damit, wenn ich mein Bein über ihn schwinge und mich auf seinen Rücken setze.

So habe ich den Aufsteigbock in die Mitte vom Platz gestellt und die Stallbesitzerin hat ihn an der Longe gehalten und wir sind zwei Schritte vom Bock weg gelaufen mit mir auf dem Rücken.

Was für ein tolles Gefühl auf dem blanken Rücken zu sitzen und sein Pferd unter sich zu spüren. Einfach nur Glücklich. Oracol lief zwar sehr schwankend, aber das kommt mit der Zeit immer besser. Ich bin unglaublich stolz auf meinen kleinen Italiener.

Ja ich mache das Ohne Sattel und Trense, weil ich der Meinung bin, die Hilfsmittel nützen mir eh nichts, wenn er mich nicht auf seinem Rücken möchte. Sattel oder Pad wär mehr für meinen Halt, aber ohne bin ich schneller unten, wenn ich merke, dass er Unsicher wird. Trense ist auch nicht zwingend notwendig, wenn er die Kommandos vom Boden aus schon so am Kappzaum gelernt hat. Wenn sie in der Ausbildung nötig werden würde, dann nehme ich sie dazu, aber vorher nicht.

 

Leider hat sich auch bestätigt, dass seine Augen nicht ganz gesund sind. Ein leichter grauer Star und eine leichte Iris Atrophy auf beiden Augen.  Im Sommer gibt es wieder eine Kontrolle.



November/ Dezember 2021

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Tage werden kürzer und ich muss vermehrt mit Flutlicht auf dem Reitplatz arbeiten. Dabei ist uns aufgefallen, dass Oracol einen grauen Schleier über beiden Augen hat. Sieht man bei Tageslicht nicht. Nun wurde eine Augenuntersuchung im Januar abgemacht.

Natürlich macht einen das nachdenklich und man googlet im Internet nach Lösungen, was es sein könnte. Aber so wirklich was gefunden habe ich nichts.

Dafür habe ich mich im Internet schlau gemacht, ob ich ihm mit Zusatzfutter helfen kann, besser anzukommen. Ich habe mich dazu entschlossen, die doch recht teuren Mittel von Dr.Weyrauch zu bestellen. Gekauft habe ich die Nr. 28 Sandmann und Nr. 17 Feuerstrahl. Gleichzeitig habe ich ihm auch noch Winterdecken gekauft, weil er immer draussen steht wenn es Dauerregnet und sich in seinem immer offenem Stallteil nicht wohl fühlt.

 

Das Mineralfutter zeigt nach einer Woche schon seine Wirkung :-) habe  mit der Stallbesitzerin in der gleichen Zeit über einen Unterstand draussen Diskutiert, damit er wenigstens unter Dach kann bei dem Hudelwetter und kaum ein paar Tage später, steht Oracol bei Regen und Sturm in seinem Stallabteil und frisst in aller Ruhe sein Heu. Tja, egal wie teuer die Produkte sind, mich haben sie definitiv überzeugt und ich werde sie weiter verwenden.

Auch an Silvester war er schon viel gelassener als noch am 1.August. Die Jungs haben sich aufgeteilt. Oracol mit Gucci auf einer Seite und Jet mit Kügeli auf der anderen Seite der Abtrennung. So haben sie sich gegenseitig beruhigt.

 

Unsere Runden im Gelände werden auch ein wenig vergrössert und wir üben das parken an Erhöhungen für das spätere aufsteigen. Oracol macht das so super, ist ein richtiger Goldschatz.

 

Ich habe nun, da seine Guddimanier besser ist, auch mit Zirkuslekektionen begonnen. Wir üben das Lachen, beginnen mit dem Kompliment und die Anfänge von Spanischem Schritt sitzen auch und die Beine kommen immer höher vorne raus.

Das Antippen und hochhalten lernen durch die Gerte hat ihm natürlich auch für das Hufe-auskratzen geholfen, dass er dort weniger Stress hat.

 

Bei der gymnastischen Arbeit kann er schon richtig tief abschnauben und bleibt schon fast immer in der gewünschten Gangart dabei. Die Ruhepausen dazwischen nimmt er auch immer schöner an und entspannt dabei um tief zu Atmen. 

Die Seitengänge findet er noch nicht so toll und versucht hier mit Kopf hoch und putschen mir die Führung zu nehmen. Da bleibe ich einfach dran und frage sie immer wieder ab. 

Dafür steht er am Aufsteigebock wie eine eins und kann auch in der Freiarbeit dafür abgerufen werden. Ich kann über seinen Rücken lehnen und mein Bein habe ich auch schon darüber gelegt. Dabei hat er absolut keinen Stress. Denke für das Aufsteigen ist er parat. Aber ich verschiebe das auf später, wenn es am Abend wieder heller ist.

Ich habe riesen Freude, wie ihm das Mineralfutter auch bei unserem Miteinander geholfen hat und wir immer mehr zu einem Team werden.


September/ Oktober 2021

Der Zahnwechsel hat Oracol sehr zu schaffen gemacht. War er grad wieder an einem Zahnwechsel dran, durfte sein Kollege Gucci ja nicht zu ihm rein, der wurde gleich wieder raus gejagt. Bei der Arbeit war er mal Durchlässig und am nächsten Tag voll blockiert, da ging gar nichts. Der Zahnarzt hat ihm dann noch die letzte Zahnkappe entfernt und wir sollten nun ein Jahr Ruhe haben, bis der nächste Wechsel ansteht.

 

Wir haben auch das schöne Wetter genossen und auf unserer Runde im Gelände viel Neues entdeckt. Es verläuft nun ein neuer Rundwanderweg bei uns vorbei und da hat es am Wochenende viele Wanderer mit Rucksäcken, Leute mit Walkingstöcken, Familien mit kleinen Kindern und Spaziergänger mit ihren Hunden in allen Farben und Grössen. Immer wieder neue Eindrücke die es zu verarbeiten gibt. Landmaschinen die Mais und Zuckerrüben ernten und noch das letzte Gras für dieses Jahr schneiden. Oracol macht das schon richtig souverän und stellt sich allem Neuen mit Interesse gegenüber. Mit Kühen konnte er so richtig auf Tuchfühlung gehen und sie ausgiebig beschnuppern.

 

Zu Beginn haben Oracol noch die Decken von Monti gepasst, nun müssen eine Nummer grössere her. Die Brust wird breiter, weil er schöner durchschwingt, der Rist kommt höher weil er sich besser tragen kann. Er sieht nicht mehr so überbaut aus und bekommt immer schönere Linien. Der Rücken sieht nicht mehr so sehr nach einer Abschussrampe aus, weil sich die Lenden/Kruppen-Partie mehr mit Muskulatur füllt.

 

Bei der Arbeit ist er nun immer mehr mit Motivation dabei und ich habe nun den dritten Versuch gestartet um mit Guddis zu belohnen. Nun scheint es zu (verhebe) und ich kann mit den Guddis weiter positiv unterstützen. Er muss noch lernen, dass nicht gefordert werden kann, sondern dass er nur dann bekommt, wenn der Kopf gerade nach vorne zeigt.

Wir üben das parken am Aufsteigebock mit Gertenhilfe von oben, damit er zu mir hin kommt, wenn ich oben stehe. Versteht er schon sehr gut und bleibt doch schon einige Zeit ruhig stehen und lässt sich kraulen. Hier üben wir weiter damit er noch länger ruhig Stehen kann.

 


Juli/ August 2021

Nach gut einem halben Jahr schenkt mir Oracol nun langsam sein Vertrauen und dass ist unbeschreiblich schön. Nun kommen wir auch in der Arbeit ein wenig vorwärts, denn nur wenn der Geist bereit ist, los zu lassen, kann es auch der Körper. 

Mittlerweile kann ich ihn darüber hinweg arbeiten, wenn er statt loszulassen lieber was ausserhalb des Reitplatzes sucht. Natürlich gibt es dabei immer mal wieder Durchstarter, wenn er findet, es geht jetzt aber doch nicht :-)

Wir sind auch regelmässig auf unserer Spazierrunde mit Gras fressen unterwegs. Dabei lernen wir Kinderwagen, Kühe, Traktoren und noch vieles mehr kennen. Oracol lässt sich auch hier immer mehr auf mich ein und läuft ohne lange zu Halten weiter oder hällt nur noch kurz an um sich ein neues Objekt an zu sehen.

Mein Gottimeitli Julia hat uns im Stall besucht und ist ohne zu Zögern auf alle Pferde zu. Oracol ist so süss im Umgang mit Kindern. Hat sich sofort führen lassen und hat Aufmerksam den kleinen Menschen studiert.


Juni 2021

Oracol liebt die Freiarbeit auf dem Platz. Wenn dann noch ein paar Stangen am Boden liegen, ist er voll dabei. Das erste Sprüngli war auch schon mit dabei. Natürlich gibt es dafür auch immer wieder einen Keks als Belohnung. 

Im Gelände haben wir unseren Radius auch schon vergrössert und drehen Kreise um den Stall herum. Ist auch optimal jetzt, weil die hohen Grasränder an der Strasse abgeschnitten worden sind und wir genügend Platz am Rand haben, damit wir mit genügend Abstand an den Autos vorbei kommen. Ausgerüstet mit Netzdecke und Fliegenhaube.

Da Oracol kein Problem hat mit der Netzdecke auf seinem Rücken, wurde auch schon der Nächste Schritt ausprobiert und ich habe ihm das Reitpad auf den Rücken gelegt. Absolut kein Problem und darum wurde auch der Gurt angelegt und ein paar Runden damit gelaufen. So ne coole Socke mein Black Beauty.

 


19.06.2021

Oh nein, so ein Mist. Bei Oracol hat sich ein Abszess gebildet über dem Auge uns ist aufgeplatzt. Der Tierarzt hat ihn sediert und alles sauber aus dem Loch gekratzt. Die Ränder hat er mit dem Skalpell glatt geschnitten, damit es schöner zusammen wachsen kann.

Zum Glück haben wir das Fliegenhauben Training schon gestartet, denn jetzt muss Oracol die Maske 24h tragen, bis es schön verheilt ist. Armer Bube


16.06.2021

Erstes Mal eine Netzdecke auf dem Rücken und Fliegenhaube angezogen. Oracol hat das souverän gemeistert und wir sind anschliessend noch eine kleine Runde im Gelände spazieren gegangen.


Mai 2021

Oracol und Gucci spielen regelmässig auf dem Platz. Die zwei sind richtig herzig miteinander. Kügeli ist nicht so sein Kollege, aber auch die zwei sieht man ab und zu zusammen.


Mai 2021

Neben dem Putzen, Hufe geben, Spaziergängen und Longieren, übe ich mit Oracol nicht nur nah neben ihm zu laufen, sondern nehme gelegentlich auch schon den Rückwärtsgang mit dazu. Links herum macht er es schon richtig toll und auf Abstand. Rechts herum, findet er immer mal wieder, dass ist dann doch ein wenig zu nah und rempelt oder legt die Ohren an. Seine starke Seite meldet er zwar immer weniger, aber es ist doch immer wieder ein Thema, wobei ich aufpassen muss.

Natürlich kommen auch ganz spielerisch die Hilfen für Schulterherein dazu und viele Pausen mit Lob und Fellkraulen.

Ich zeig Oracol auch immer wieder neue Sachen, die man wahrscheinlich nie im Gelände antreffen wird, aber man weiss ja nie.


April 2021

Oracol zieht an Ostern in den Offenstall Schmitt nach Hattenhausen. Nun habe ich meine beiden Fellnasen wieder im gleichen Stall. Er darf  zuerst einmal ankommen und sich alles anschauen. 

Kügeli und Gucci werden in seine Nähe gelassen und es tönt wie in einem Schweinestall. 

Zuerst stand er in der Box und wurde auf seinen Auslauf geführt. Nach dem Umbau hat er nun seine eigene grosse Auslaufbox, wo er selber entscheiden kann, ob er drin sein möchte oder doch lieber draussen. Im Stall hat er seinen Heuautomaten, der über Nacht all 2.5 h für eine Stunde offen ist und er Heu fressen kann.

 

Ich übe mit ihm weiter am putzen, Hufe geben, führen und anbinden. 

Bei der Arbeit auf dem Platz ist seine rechte Schulter noch ein rechtes Thema. Hier darf ich mich noch nicht zu lange nah hin begeben, ansonsten legt er die Ohren an. Da üben wir daran, mal näher zu laufen und mich wieder entfernen. Er ist noch sehr fest in seinem Körper und hier arbeite ich daran, durch Gertenhilfe im zu helfen, los zu lassen und mehr in das Durchschwingen zu finden. Die Passverschiebung im Schritt lässt er sich schön herausarbeiten. Trab ist noch Kopf hoch und eher in Schräglage, aber kommt auch immer besser. Noch sehr Eilig unterwegs im Trab, aber ich kann doch schon mit ein wenig vorwärts abwärts Hilfen durchkommen.

 


März 2021

Oracol ist hochsensibel und man kann ihn fast nicht anfassen ohne dass er nicht gleich davon hüpft. Das Halfter hat er sicherheitshalber permanent an. Ich geh mit ihm am Morgen und Nachmittag in die Halle, damit seine Box gemistet werden kann. Er macht das wirklich super in seiner neuen Umgebung und lauter fremden Menschen. Er ist interessiert aber doch zurückhaltend. Neugierig, aber doch sehr vorsichtig. 

Im März ist noch die Kastration geplant und nach dem verheilen und Schritt führen, darf er sich nun auch frei bewegen und Austoben in der Halle.

Ich habe ihm ein neues Halfter gekauft und das alte abgezogen. Am nächsten Tag habe ich fast 45 min gebraucht um ihm das neue Halfter anzulegen, weil er so zurückhaltend war. Dafür haben wir es denn auch dabei belassen und ich habe ihm das Halfter abgezogen und bin nach Hause. Von da an ging es aber jeden Tag besser mit aufhalftern. Das über die Ohren streifen findet er nicht so toll, darum wird der Genickriemen geöffnet und über das Genick gelegt zum an und abziehen.

In kleinen Schritten wird das Anfassen und putzen geübt. Hufe geben wird noch auf einige Zeit verschoben, da alles Andere wichtiger ist. 

Führen in der Halle geht immer besser, wobei ich mich immer noch auf der linken Seite befinde. Auch hier geht Sicherheit vor.

Oracol wird immer zugänglicher und das Handling immer einfacher. Mittlerweile kann seine Box gemistet werden, ohne dass er raus muss. Er sucht immer mehr die Nähe von mir und lässt sich auch auf beide Seiten auf Distanz longieren. Dabei üben wir das abstreichen mit der Gerte ohne dass er sich gleich zusammenziehen muss, oder ausweicht. 

Nach drei Wochen habe ich ihm die Boxentür geöffnet in den Auslauf und er hat sich langsam heraus getraut. Die Abtrennung mit den Strombändern musste noch separat unter Strom gesetzt werden, weil er das noch spannend gefunden hat, an den Bändern zu ziehen.

In der Halle haben wir unsere ersten Stangen am Boden überlaufen und einige Dinge erkundet. Longieren wird immer besser und ich darf schon näher laufen. 

Das Hufe geben wurde auch dazu genommen, zuerst die vorderen und weil er sich überall anfassen lies, auch die hinteren. Die Hufe habe ich mit der Zeit auch einen nach dem Anderen bearbeitet. Da wird einem warm um das Hufpflegerherz, bei den super Hufen die er hat. Die Stellung ist noch nicht optimal. Vorne eher flach und hinten steil gestellt. Aber das bring ich hin mit der Zeit. Bänder und Sehnen müssen sich auch mit anpassen.

Nach einem Monat in Auslaufbox wären wir nun bereit für den Umzug nach Hattenhausen.


2.März 2021

Ankunft von Oracol in Braunau TG. Endlich hat das Warten ein Ende und ich darf meine schwarze Perle zum ersten Mal live sehen. Wow, was für ein Traum von Pferd. In der Box darf er seinen Nachbarn begrüssen, was erstaunlicherweise recht still abläuft. Nach einem Kaffee und ein wenig Ruhe geht es ab in die Halle, ein wenig die Beine vertreten. Natürlich muss er als Hengst allen mitteilen, dass er nun auch hier ist. Aber hoch anständig lässt er sich in der Halle führen, obwohl ich doch recht nervös bin :-)


Ende Februar 2021

Oracol PM hat die lange Reise von Italien in Richtung Schweiz angetreten. Nach ein paar Tagen im ungewollten Zwischenstopp im schönen Algäu, kommt er dann mit Christian Bauer von Sportpferde Oberhof in die Schweiz. Corona hat auch bei uns den Terminplan durcheinander gebracht.

Ich freu mich wahnsinnig und kann es noch gar nicht fassen, dass es jetzt nur noch ein paar  Tage geht, bis ich mein neues Pferd in der Hand halte.

 

Foto von Sara Katharina Eigen


Januar/ Februar 2021

Nach diversen Absagen und angeschauten Pferden bin ich auf Tanja gestossen, die mir so viele Bilder von Murgesen-Verkaufspferden geschickt hatte, dass ich gar nicht wusste, wo ich hinschauen soll. Aber irgendwie war einfach nicht so ganz der Richtige mit dabei. Nach ein paar Telefonaten und nochmals x Bildern weiter, war er plötzlich mit dabei. Aber wie es so ist, war dieses Pferd schon in Verhandlung mit einem anderen Käufer. Aber das Auge und wie er sich am ende von dem Video zu dem Menschen im Kreis hin wendet war genau dass, was ich gesucht habe. Genau dieses Pferd sollte es werden. Tanja hat dann den Züchter kontaktiert und zwei Tage später hatte ich den Zuschlag für Oracol PM. Wow wie verrückt, ich habe ein Pferd ab Foto und Video gekauft. 

Jetzt muss er nur noch durch die AKU kommen. Wie es so läuft, ist dem Tierarzt vor Ort das Röntgengerät ausgefallen. Er hat dann zuerst die normale AKU vorgenommen und penibelst alles aufgeschrieben, was ihm aufgefallen ist. Ein paar Tage später dann noch die Röntgenbilder mit einer anderen Tierärztin zusammen. Alles tip top und auch von meinem Tierarzt in der Schweiz habe ich das ok für den Kauf bekommen. Also so ganz Glücklich war er schon auch nicht, weil ich das Pferd ja nicht gesehen habe und nur von Fotos kaufe.

So nun kann es losgehen mit Kaufvertrag unterschreiben und Einzahlen. Transport organisieren und dann kann das Abenteuer beginnen.

 

Foto von Alessandra Dàddabbo